Laura von Climate Partner im Interview

Ab sofort sind nicht nur unsere Produkte 100% klimaneutral, sondern auch unsere ganze Firma. Was das bedeutet und wie unsere Klimaneutralität sichergestellt wird, verrät euch Laura von Climate Partner im Interview.

Wie lange bist du schon bei Climate Partner und wofür bist du dort verantwortlich?

Ich bin mittlerweile seit über 2,5 Jahren bei ClimatePartner. Dort arbeite ich im Bereich Kundenbetreuung, was so viel bedeutet wie dass ich unsere Kunden – so wie MONACO DUCK – bei der Umsetzung der Klimaneutralität unterstütze. Das reicht von der Datenerfassung über die Berechnung bis hin zu Marketingfragen. In den letzten Jahren habe ich mich vor allem auf Kunden aus dem Textilbereich spezialisiert, da dort die Anforderungen oft komplexer sind. Studiert habe ich zuvor Umweltingenieurwesen im Master.

Was ist dir beim Thema Klimaneutralität besonders wichtig?

Aktuell ist es nun mal so, dass immer Emissionen entstehen solang man etwas produziert. Für diese Emissionen sollte man Verantwortung übernehmen. Die unvermeidbaren Emissionen zu kompensieren ist dafür das richtige Mittel. Klimaschutzprojekte sind sehr effektiv und werden streng geprüft, man kann sich also auf die nachgewiesene Einsparung verlassen. Ich finde es großartig, dass so die Möglichkeit entsteht mit einfachen Mitteln, Wissen und Technologien in Länder zu bringen, die sonst wenig Zugang dazu haben.

Was bedeutet Klimaneutralität in der Wirtschaft?

Klimaneutral sind Unternehmen, Prozesse und Produkte, deren CO2-Emissionen berechnet und durch Unterstützung international anerkannter Klimaschutzprojekte ausgeglichen wurden. Der Ausgleich von CO2-Emissionen ist neben Vermeidung und Reduktion ein weiterer wichtiger Schritt im ganzheitlichen Klimaschutz.

Klimaneutral, CO2-frei – was heißt das und was ist MONACO DUCK?

Klimaneutral ist nicht gleich CO2-frei. Ist ein Produkt oder eine Dienstleistung CO2-frei, so bedeutet dies, dass bei der Herstellung bzw. Bereitstellung keinerlei CO2-Emissionen angefallen sind – und zwar in der gesamten Lieferkette, einschließlich Rohstoffen, Logistik und Verpackung. Klimaneutral hingegen bedeutet, dass die CO2-Emissionen eines Produktes nach gängigen Standards berechnet und im zweiten Schritt durch ein zertifiziertes Klimaschutzprojekt ausgeglichen wurden. CO2-freie Produkte gibt es praktisch nicht, da beispielsweise schon die Rohstoffbeschaffung so gut wie unmöglich ohne den Ausstoß von CO2-Emissionen ist. MONACO DUCK ist daher klimaneutral, nicht aber CO2-frei.

Wir gleichen unsere CO2-Emissionen durch die beiden Projekte „Die Plastikflut aufhalten – Meeresschutz“ und „Bessere Stromversorgung und nachhaltige Entwicklung in Indien“ aus, also nicht vor Ort. Ist das ok?

Treibhausgase wie CO2 verteilen sich gleichmäßig in der Atmosphäre, die Treibhausgaskonzentration ist somit überall auf der Erde in etwa gleich. Deshalb ist es für die globale Treibhausgaskonzentration und den Treibhauseffekt unerheblich, an welchem Ort auf der Erde Emissionen verursacht oder vermieden werden. Emissionen, die lokal nicht vermieden werden können, können deshalb wie bei euch an einem anderen Ort ausgeglichen werden.

Ist es dennoch besser Projekte vor Ort zu unterstützen?

Regionalität sollte gerade beim Thema Klimaschutz nie das erste Kriterium sein, denn schließlich ist der Klimawandel ein globales Problem, dem nur durch globale Lösungsansätze adäquat begegnet werden kann. Zudem möchte man durch den Clean Development Mechanism ja genau jene Regionen fördern, in denen aktuell noch wenig bis kein Klimaschutz stattfindet – und wo meist auch die Auswirkungen des Klimawandels am dramatischsten sind. Aus diesem Grund empfehlen wir besonders Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländer zu unterstützen.

Was ist das Besondere an Klimaschutzprojekten wie „Die Plastikflut aufhalten – Meeresschutz“ und „Strom aus Zuckerrohrabfällen - Biomasse“?

Klimaschutzprojekte sparen nachweislich Treibhausgase ein und leisten einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der globalen Erwärmung. Zusätzlich fördern sie eine nachhaltige Entwicklung in den Projektländern vor Ort, zum Beispiel durch die Verbesserung der Versorgung mit sauberem Trinkwasser, den Ausbau der lokalen Infrastruktur, die Schaffung von Arbeitsplätzen oder den Schutz der Biodiversität.
Einen weltweit anerkannten Maßstab, um diese positiven Effekte zu messen, bieten die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen. Diese 17 Ziele umfassen etwa die Bekämpfung von Armut und Hunger, die Förderung von Bildung oder die weltweite Verbreitung sauberer und erschwinglicher Energie. Jedes Klimaschutzprojekt aus dem ClimatePartner-Portfolio trägt zu mehreren dieser Ziele bei.

Was macht ein Klimaschutzprojekt zu einem Klimaschutzprojekt?

Alle Klimaschutzprojekte müssen neben der Emissionseinsparung vier grundlegende Kriterien erfüllen: Zusätzlichkeit, Ausschluss von Doppelzählungen, Dauerhaftigkeit und Überprüfung durch unabhängige Dritte. Um die Einhaltung der Kriterien nachzuweisen, werden die Projekte nach strengen Kriterien zertifiziert und geprüft.

Dein Wort zum Schluss

Gerade im Textilbereich sind die Möglichkeiten zur Reduzierung von CO2 Emissionen unglaublich groß. Ich würde mir wünschen, dass noch mehr Firmen hier so wie MONACO DUCK handeln. Vor allem der Produktionsprozess spielt eine große Rolle. Die meisten Firmen denken nur an die Rohstoffe, aber deren Verarbeitung zu Stoff und der damit verbundene Energieverbrauch haben einen viel größeren Einfluss auf den CO2 Ausstoß. Das war für mich eine wichtige Erkenntnis meiner Arbeit und hat mich vor allem im Konsumverhalten geprägt.  Auch aus Emissionssicht gilt, lieber seltener und dafür hochwertigere Produkte kaufen.

 

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